Erbaut wurde die hölzerne Villa auf einem kreuzförmigen Grundriss im Jahr 1891 für Paul von Hase (1840–1918) Nach ihm trug das Gebäude zunächst den Namen Villa Hase. Eines seiner Kinder war der spätere Widerstandskämpfer gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft Karl Paul Immanuel von Hase. Der Bau des als Wolgasthaus bezeichneten Haustyps, erfolgte durch den Wolgaster Holzbaubetrieb J.H. Kraeft. Das Gebäude erinnert an amerikanische Holzhäuser im viktorianischen Stil der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Tatsächlich hatte die Firma Kraeft enge Beziehungen zu amerikanischen Unternehmen. Von dort hatte man auch das Prinzip der Vorfertigung einzelner Bauteile übernommen.
Die Villa ist weitgehend in den bauzeitlichen Formen erhalten. Später wurde noch ein Wintergarten angefügt. Das zum Gebäude gehörende Grundstück war ursprünglich deutlich größer als heute. Von Hase legte auf dem Grundstück einen kleinen Park mit Teich und Solitärbäumen an.
Im Jahr 1908 veräußerte von Hase das Anwesen. Die neuen Eigentümer, Familie Kelch aus Berlin, benannten die Villa nach ihrer Tochter Erika. Die Villa wurde als privates Sommerhaus genutzt, bis sie in der Zeit der DDR an den VEB Volltuchwerke Crimmitschau verpachtet wurde, der sie als Ferienheim nutzte.
Nach 1990 wurde die Villa durch die Erben der Familie Kelch saniert und dann als Pension genutzt. In diesem Zusammenhang erfolgte eine weitere umfängliche Sanierung. Der vorhandene Sanitäranbau wurde durch einen größeren, mehrgeschossigen Anbau erweitert.
2012 haben wir das Einzeldenkmal Villa Erika erworben und seit dem umfänglich, unter Berücksichtigung der Denkmalpflege instandgesetzt um den repräsentativen Charakter des Hauses wiederherzustellen.
Die Villa ist nun wieder ein großes Ferienhaus, indem mehrere Familien gleichzeitig, Urlaub machen können.
Das Haus bietet zeitgemäßen Komfort und lässt den Geist der großzügigen Bäderarchitektur wiederaufleben.